Es sind keine schriftlichen Zeugnisse aus der Frühzeit von Hohenzell überliefert. Jedoch wird angenommen, dass Hohenzell zu den zwölf „Zell“-Orten gehörte, die vom 8. bis 10. Jahrhundert von Altomünster aus angelegt worden waren. Die erste urkundliche Erwähnung als „Hochencella“ stammt um das Jahr 1260. Zu jener Zeit war Hohenzell bereits zu einem Dorf mit mehreren Anwesen herangewachsen. Zwei dieser Anwesen werden im Bezirksverzeichnis, aus dem Jahr 1260, des Klosters Altomünster beschrieben. Bei Einem handelt es sich um ein Gut für Hohenzell – den „Kramerwirt“.
Wie es dem Buch „Altomünster“ zu entnehmen ist, war der Hausname um 1760 „Schallmer“ und immer noch im Grundbesitz des Klosters Altomünster. 1793 begann eine sog. Hofzertrümmerung, die auch am „Kramerwirt“ nicht ungescholten vorbei ging. Es erfolgte 1816 eine Absplitterung zum „Ziegler“ und Sedlmair“.
Seit 1895 gibt es – Brauereiüberlieferungen zufolge – Verbindungen zwischen der Altomünsterer Brauerei Kapplerbräu (damaligem Stanglmeir) und der Gastwirtschaft Kramerwirt. Josef und Viktoria Greppmeier waren es, die neben ihrer Landwirtschaft einen Kramerladen mit Ausschank betrieben. 1924 entschloss sich die bereits verwitwete Viktoria zum Neubau des noch heute bestehenden Gasthofes.
Im Jahr 2002 entschloss man sich aufgrund der großen Nachfrage an Sonn- und Feiertagen Mittagessen anzubieten und einen Biergarten im Innenhof zu errichten. Der große Zuspruch ließ dann den Plan zum Um- und Neubau reifen. Im Frühjahr 2007 erfolgte dann die Umsetzung. Seit der Wiedereröffnung am 5. Oktober 2007 mit den neu gestalteten Gasträumen trägt der Kramerwirt zu Ehren der Erbauerin den Beinamen „Viktoriahof“.